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Midi – was sich hinter dem Dateiformat verbirgt

by Daniel Rottländer

Midi – ein Format mit Noten im Gepäck

Ob ein Spiel unter Windows 11 mit packender musikalischer Untermalung, die Lieblingssongs im Ohr dank Musikstreaming oder die stimmungsvolle Filmmusik im Kino – Musik ist für viele Menschen unverzichtbar und nahezu allgegenwärtig. Eines der bekanntesten Musikdateiformate ist MP3, aber es gibt noch viele andere Formate. Weniger bekannt, aber im professionellen Musikbereich seit Jahrzehnten im Einsatz, sind Midis.

Doch was verbirgt sich hinter Midi und in welchen Bereichen werden Dateien verwendet, die auf .mid enden? In diesem Blogbeitrag werden die wichtigsten Informationen zusammengefasst und die Einsatzbereiche näher betrachtet.

Was ist Midi?

Midi, ein Akronym aus dem Englischen, wird hauptsächlich im Musikbereich verwendet und steht für “Musical Instrument Digital Interface”, was auf Deutsch “digitale Schnittstelle für Musikinstrumente” bedeutet. Als ein weit verbreitetes Protokoll in der Musiktechnologie ermöglicht Midi die Verbindung von Produkten verschiedenster Unternehmen, einschließlich digitaler Musikinstrumente, Computer, Tablets und Smartphones. Musiker, DJs, Produzenten, Lehrkräfte und Künstler weltweit nutzen MIDI, um Musik und künstlerische Werke zu erschaffen, aufzuführen, zu erlernen und zu teilen. Eine Datei mit der Endung .mid stellt im Regelfall eine Midi-Datei dar.

In einer Midi-Datei werden keine Klänge gespeichert, sondern nur Informationen darüber, wie und welcher Klang gespielt werden soll. Der eigentliche Klang wird durch das Keyboard oder eine Software erzeugt. Die Qualität eines Midi-Songs hängt also direkt von der Qualität des verwendeten Equipments ab.

Die Vorteile von Midi

Midi-Daten haben die Möglichkeiten für Produzenten von elektronischer Musik in vielfältiger Weise erweitert. Die in einer Datei gespeicherten Midi-Informationen lassen sich einfach anpassen. So ist es möglich, falsch gespielte Noten zu korrigieren, das Tempo eines Songs zu ändern, den Song in eine andere Tonart zu transponieren und vieles mehr. Diese Flexibilität von Midi ist besonders nützlich beim Komponieren von Songs oder beim Üben mit einem Musikinstrument.

Einer der herausragenden Vorteile ist die nahezu unbegrenzte Auswahl an Instrumenten und Klängen. Dank der Midi-Technologie können Musiker und Produzenten auf eine riesige Bibliothek digitaler Instrumente und Effekte zugreifen. Dies ermöglicht es, mit verschiedenen Klangfarben zu experimentieren und einzigartige Klanglandschaften zu erschaffen, die mit herkömmlichen Instrumenten nicht realisierbar wären.

Die Kosteneffizienz von Midi ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Im Vergleich zum Kauf teurer Instrumente und Studioausrüstung bietet Midi eine erschwingliche Alternative, um eine Vielzahl von Klängen und Instrumenten zu nutzen. Gerade für aufstrebende Künstler und kleine Studios bietet dies eine finanziell zugängliche Möglichkeit, professionell klingende Musik zu produzieren.

Im Vergleich zu MP3s und anderen Audio-Formaten sind Midis in der Regel sehr klein. Selten wird eine Dateigröße von 2 MB überschritten.

SMF0 und SMF1 – zwei zentrale Midi-Formate

Midi-Dateien setzen sich aus einer oder mehreren Spuren (Tracks) zusammen, wobei die Anzahl theoretisch unbegrenzt ist. Jede Spur enthält eine Sequenz von Midi-Events, die zeitlich ab der Position 0 (erster Takt, erster Schlag, Tick 0) geordnet sind. Diese Events umfassen nicht nur solche, die zur Klangerzeugung beitragen (Standard-Midi-Events), sondern auch Meta-Events wie Liedtexte oder Tonarten sowie System Exclusive Events (SysEx).

Es gibt zwei Hauptformate von Midi-Dateien: SMF0 und SMF1. Ursprünglich gab es auch das Format SMF2, das jedoch praktisch nie verwendet wurde. SMF0-Dateien bestehen aus einer einzigen Spur, die alle MIDI-Events beinhaltet. Dieses Format ist besonders bei Yamaha Keyboards verbreitet. Bei SMF1-Dateien werden alle Spuren gleichzeitig wiedergegeben und sie enthalten mehr als eine Spur. Die Verteilung der Events auf die Spuren ist in den Midi-Vereinbarungen nicht strikt festgelegt, weshalb eine sinnvolle Organisation dem Programmierer überlassen bleibt.

Der Begriff “Midi-Kanal” ist von der “Midi-Spur” zu unterscheiden. Eine Midi-Datei kann bis zu sechzehn unabhängige Kanäle zur Klangerzeugung verwenden. Die Kanalnummern werden in den Standard-Midi-Events bestimmt. Dadurch sind Midi-fähige elektronische Musikinstrumente in der Lage, bis zu sechzehn verschiedene Klänge gleichzeitig zu erzeugen und zu mischen, beispielsweise einen Orgelklang gleichzeitig mit einem Streicherklang.

Das von Yamaha entwickelte XF-Format erlaubt es, neben dem Liedtext (Lyrics) auf dem Display auch die dazugehörigen Akkorde anzuzeigen. Diese Funktion ist mittlerweile auch bei Keyboards anderer Hersteller verfügbar.

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