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Open Source – alles Wissenswerte zusammengefasst

by Daniel Rottländer

Open Source – ein spezielles Software-Entwicklungsmodell

Verschiedene Begriffe tauchen im Zusammenhang mit Software auf. Zu den häufigsten zählt Open Source, welches ein bestimmtes Software-Entwicklungsmodell beschreibt. Was sich im Detail dahinter verbirgt und was zu der Entstehung beigetragen hat, erfahren Sie in diesem informativen Blogbeitrag, der beim Aufbau von IT-Wissen behilflich ist.

Was ist Open Source?

Open Source ist ein Begriff, der sich ursprünglich von Open Source Software (OSS) ableitet. Damit ist Code gemeint, der öffentlich zugänglich ist, das heißt von jedermann eingesehen, nach Belieben verändert und weitergegeben werden kann. Auf der Grundlage von Peer-Review und gemeinschaftlicher Produktion wird Open-Source-Software dezentral und kollaborativ entwickelt. Sie ist oft kostengünstiger, flexibler und langlebiger als proprietäre Produkte, weil nicht Einzelpersonen oder Unternehmen, sondern vielmehr Gemeinschaften an der Entwicklung beteiligt sind. Peer Review ist ein Verfahren zur Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Arbeiten oder Projekten durch unabhängige Experten aus dem gleichen Fachgebiet.

Es gibt zwei mögliche Motivationen für die Entwicklung von Open-Source-Software: Zum einen können Einzelpersonen sie aus altruistischen Gründen erstellen, während Organisationen sie aus Kostenteilungs- oder Marktanteilgewinnungsgründen entwickeln können.

Im Bereich der kommerziellen Produkte stellen sowohl die Betriebssysteme als auch die Office-Programme von Microsoft eine Ausnahme dar. Seit mehreren Jahrzehnten werden die Softwarelösungen weiterentwickelt und kontinuierlich verbessert. So manche Open Source Software, die zum Beispiel zeitgleich mit Microsoft Word das Licht der Welt erblickte, ist inzwischen wieder in der Versenkung verschwunden.

Die Geschichte von Open Source

In den 1950er und 1960er Jahren arbeiteten die Forscherinnen und Forscher, die die ersten Internet-Technologien und Protokolle für Telekommunikationsnetzwerke entwickelten, in einer offenen und kollaborativen Umgebung. Das Advanced Research Projects Agency Network (ARPANET), das später die Grundlage des modernen Internets werden sollte, förderte das Prinzip des Peer Review und offene Feedback-Prozesse. In Benutzergruppen wurde Quellcode ausgetauscht und weiterentwickelt. Foren ermöglichen den gegenseitigen Austausch und die Erarbeitung von Standards für eine offene Kommunikation und Zusammenarbeit. Hier sind die wesentlichen Grundzüge von Open Source zu erkennen.

Als das Internet Anfang der 1990er Jahre entstand, waren Werte wie Kollaboration, Peer Review und Offenheit bereits integraler Bestandteil seines Fundaments. Anfang 1998 gab es einen Browser-Krieg zwischen Microsoft und Netscape. Im Februar 1998 entschied sich Netscape nach einem Diskussionsprozess, den Quellcode des „Navigators“ über Mozilla.org weltweit Entwicklern zur Verfügung zu stellen. Einen Monat später wurde ein Lizenzierungsverfahren für diese neue Art von Software und damit auch der neue Begriff „Open Source“ ins Leben gerufen.

Open-Source-Software vs. „Freie Software“ – nicht immer identisch

Obwohl die Begriffe Open Source Software und „Freie Software“ häufig synonym verwendet werden, sind unterschiedliche Interpretationen möglich. Nachdem der ursprüngliche Begriff „free software“ zu Irritationen geführt hatte, da er häufig als grundsätzlich kostenlose Software missverstanden wurde, wurde der Begriff Open Source eingeführt.

Mit „Freier Software“ ist nicht Software gemeint, die kostenlos ist und allen gehört. Vielmehr handelt es sich um eine Software, die jeder nach Belieben nutzen darf. Die Gründung der Open Source Initiative (OSI) zu Beginn des Jahres 1998 war der Beginn der offiziellen Etablierung des Begriffs Open Source und der Festlegung einer gemeinsamen Definition, die in der gesamten Industrie gültig ist. Innerhalb der Freie-Software-Gemeinschaft gelten die Freie-Software-Bewegung und die Open-Source-Bewegung als zwei politische Lager. Beide Lager haben verschiedenen Ansichten und Ziele.

Freie Software ist das Gegenstück zu herstellereigener oder „geschlossener” Software. Mit allen Mitteln wird diese Art von Software geschützt. Der legale Zugriff auf den Quellcode ist nur den Inhabern der Eigentumsrechte gestattet. Geschlossener Quellcode kann nicht legal verändert oder kopiert werden. Der Nutzer bezahlt nur für die bestimmungsgemäße Nutzung der Software. Eine Veränderung des Codes für neue Zwecke oder eine Weitergabe an Communities ist nicht möglich.

Die Vorteile der frei zugänglichen Software

Die Verwendung von Open-Source-Software bietet eine Reihe von Vorteilen. Der augenfälligste ist, dass sie in der Regel kostenlos verwendet werden kann, da im Gegensatz zu kommerzieller Software keine Lizenzgebühren anfallen. Open-Source-Komponenten sind hiervon losgelöst immer wieder Bestandteil von kommerziellen Anwendungen. Auch Konzerne wie Microsoft und Google engagieren sich in Open-Source-Projekten. Das Ergebnis ist, dass ein enormes Fachwissen einfließt.

Da der Quellcode frei zugänglich ist und die Open-Source-Gemeinschaft sehr aktiv ist, ist der Open-Source-Code Gegenstand aktiver Prüfung und Verbesserung durch Peer-Programmierer. Sie wollen genau im Bilde sein, welche Datentypen wohin verschoben werden oder welche Änderungen am Code vorgenommen werden? Mit Open Source sind Sie in der Lage, alles selbst zu überprüfen und zu überwachen.

Die Nachteile des offenen Konzeptes

Open-Source-Software bietet viele Vorteile, wie die Senkung von Kosten und die Beschleunigung der Entwicklung. Es gibt jedoch auch Nachteile, die berücksichtigt werden sollten. Einer der größten Nachteile ist der fehlende garantierte Support, da Open-Source-Projekte in der Regel von Freiwilligen entwickelt werden. Dies kann zu Sicherheitsproblemen und potenziellen Ausfallzeiten führen, da nicht alle Freiwilligen qualitativ hochwertige Arbeit leisten.

Ein weiteres Problem ist die mögliche Einstellung von Open-Source-Projekten, wenn die Finanzierung oder das Interesse abnimmt. Wenn ein Unternehmen auf Open-Source-Software angewiesen ist, kann dies zu großen Problemen führen.

Schließlich kann bei entsprechender Verbreitung Open-Source-Software zu einem lohnenden Angriffsziel von Hackern werden, da der Quellcode öffentlich verfügbar ist und potenzielle Schwachstellen ausgenutzt werden können.

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