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Softwarepiraterie – Täter zu Millionenstrafen verurteilt

Softwarepiraterie – aktuelles Urteil zeigt Konsequenzen auf

Die Bedeutung von Softwarepiraterie als ein ernsthaftes Problem in der IT-Industrie wird durch einen aktuellen Vorfall verdeutlicht. In diesem Fall wurden drei Personen wegen umfangreicher Softwarepiraterie zu Gefängnisstrafen und zu Geldstrafen, die in die Millionen gehen, verurteilt. Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Informationen zusammen.

Schaden in Höhe von über 88 Millionen Dollar

Raymond Bradley „Brad“, Dusti O. Pearce und Jason M. Hines sind die Hauptakteure in einem bedeutenden Fall von Softwarepiraterie. Sie hatten ein raffiniertes System für den illegalen Vertrieb von Lizenzen für Avaya-Telefonsysteme aufgebaut, wobei der Wert der entwendeten Software über 88 Millionen Dollar betrug.

Brad Pearce, der frühere Angestellte von Avaya, missbrauchte seine Administratorrechte, um tausende nicht genehmigte Avaya Direct International (ADI)-Softwarelizenzen zu erstellen. Diese Lizenzen erlaubten es, Zugang zu höherwertigen Versionen der Produkte zu erhalten. Um seine Spuren zu verwischen, drang Pearce auch in die Accounts seiner ehemaligen Kollegen ein.

Dusti O. Pearce war für die finanziellen Aspekte des illegalen Unternehmens verantwortlich. Er und Brad Pearce verkauften die unerlaubt generierten Lizenzen an Jason M. Hines, den Besitzer von Direct Business Services International (DBSI). Hines, früher ein autorisierter Avaya-Verkäufer, bot diese Lizenzen weltweit zu deutlich herabgesetzten Preisen an.

Diese Strafen wurden wegen der Softwarepiraterie verhängt

Das Ziel der Softwarepiraten war das Avaya IP Office Telefonsystem, ein Produkt, das nicht mehr verfügbar ist und Funktionen wie Voicemail, Konferenzschaltungen und Anrufmanagement bot. Zusätzliche Funktionen konnten durch den Kauf spezieller Lizenzen freigeschaltet werden.

Im Zusammenhang mit der Softwarepiraterie hat die Justiz deutlich durchgegriffen: Brad Pearce wurde zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 4 Millionen Dollar verurteilt. Dusti O. Pearce erhielt eine Strafe von einem Jahr und einem Tag Haft sowie eine Geldstrafe von ebenfalls 4 Millionen Dollar. Jason M. Hines muss 18 Monate ins Gefängnis und anschließend 18 Monate unter Hausarrest verbringen, zudem wurde er zu einer Geldstrafe von 2 Millionen Dollar verurteilt.

Alle drei Angeklagten haben sich bereiterklärt, hohe Entschädigungszahlungen zu leisten: 17 Millionen Dollar von Brad Pearce, 10 Millionen von Dusti Pearce und mehr als 5 Millionen von Hines. Eine gesonderte Anhörung ist geplant, um die Einzelheiten der Rückzahlungsanordnung festzulegen, die in einigen Wochen stattfinden wird.

Auswirkungen von Softwarepiraterie – weitreichende Konsequenzen

Die weitreichenden negativen Auswirkungen von Produktpiraterie sind oft unterschätzt. Zuerst leidet das Unternehmen, dessen Produkte oder Marken illegal kopiert werden, unter erheblichen Umsatzeinbußen. Investitionen in Forschung und Entwicklung der kopierten Produkte amortisieren sich nicht mehr, was die Sicherheit von Arbeitsplätzen bedroht. Auch Verbraucher sind betroffen, nicht nur als Arbeitnehmer, sondern auch als Nutzer: Sie riskieren, durch mit Trojanern infizierte raubkopierte Software ausspioniert zu werden. Schlimmeres kann in diesem Fall nur durch den Einsatz einer aktuellen Antivirensoftware verhindert werden.

Zudem entgehen dem Staat durch Produktpiraterie signifikante Steuereinnahmen, und der Verlust von Arbeitsplätzen führt zu steigenden Sozialkosten. Dies belastet das Wirtschaftswachstum und schwächt unter anderem den Standort Deutschland. Laut einer Studie der Business Software Alliance (BSA) könnten etwa 12.300 neue Arbeitsplätze entstehen und fast sechs Milliarden Euro zusätzliches Bruttoinlandsprodukt sowie rund 1,4 Milliarden Euro an Steuereinnahmen generiert werden, wenn der Anteil illegaler Software in Deutschland um zehn Prozent reduziert würde. Experten schätzen zudem, dass jeder Euro, der für legale Software ausgegeben wird, drei bis vier Euro an Folgeumsätzen in den lokalen Dienstleistungs- und Vertriebsbranchen nach sich zieht.

Daniel Rottländer

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