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KI-Cyberkriminalität – Europol beobachtet Zunahme

KI-Cyberkriminalität – neue Erkenntnisse von Europol

Laut einer Analyse der europäischen Polizeibehörde Europol fallen täglich Millionen von Menschen in der EU Internetkriminalität zum Opfer. Die Studie zeigt, dass sowohl die Anzahl der Betrugsdelikte als auch die Zahl der meist jungen Täter steigt. Europol zufolge stellen Cyberattacken, sexuelle Ausbeutung von Kindern und Finanzbetrug die größten Bedrohungen dar. Dabei würde der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) an Bedeutung gewinnen. Was Sie über die aktuellen Beobachtungen in puncto KI-Cyberkriminalität wissen sollten, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag. Außerdem geben wir Ihnen praktische Tipps an die Hand, wie Sie sich besser schützen können.

KI als Instrument – die Feststellungen von Europol

Der Bericht von Europol stellt fest, dass kriminelle Akteure häufig sogenannte Deepfakes verwenden. Deepfakes, ein englisches Kofferwort aus „Deep Learning“ und „Fake“, bezeichnen realistisch anmutende Medieninhalte wie Fotos, Audios oder Videos, die mittels KI-Techniken modifiziert, erstellt oder verfälscht wurden. Diese Technologie nutzen Cyberkriminelle unter anderem dazu, Stimmen nachzuahmen und damit sogenannte Schockanrufe zu tätigen, bei denen sie von Freunden oder Familienmitgliedern Geld oder Zugangsdaten zu Bankkonten fordern.

Kleine und mittelständische Unternehmen, die oft schwächere digitale Sicherheitsvorkehrungen haben, sind besonders von KI-Cyberkriminalität betroffen. Zudem fallen viele Menschen Phishing-Attacken zum Opfer, werden beim sogenannten Romance-Scam, also Betrug durch vorgetäuschte romantische Absichten, ausgenutzt oder durch betrügerische Webshops geschädigt.

Schutzmaßnahmen für Unternehmen

Um den wachsenden Bedrohungen durch KI-Cyberkriminalität zu begegnen, müssen Unternehmen proaktiv Maßnahmen ergreifen. Hier sind einige konkrete Schritte, die kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) zum Schutz ihrer digitalen Infrastruktur unternehmen können:

  • Sensibilisierung und Schulung: Ein umfassendes Sicherheitsbewusstsein ist der erste Schritt zur Prävention. Unternehmen sollten regelmäßig Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für ihre Mitarbeiter durchführen. Diese Schulungen sollten die neuesten Bedrohungen und entsprechende Abwehrmaßnahmen beinhalten. Besonders wichtig ist es, die Mitarbeiter für Phishing-E-Mails und Social Engineering-Attacken zu sensibilisieren.
  • Starke Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter starke, einzigartige Passwörter verwenden und die Multi-Faktor-Authentifizierung aktivieren, um den Zugang zu sensiblen Systemen und Daten zu schützen. MFA erhöht die Sicherheit erheblich, indem es eine zusätzliche Verifizierungsebene hinzufügt.
  • Aktualisierung und Patch-Management: Software und Systeme sollten regelmäßig aktualisiert werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Ein effektives Patch-Management-System hilft sicherzustellen, dass alle Systeme auf dem neuesten Stand sind und Sicherheitslücken schnell geschlossen werden.
  • Datensicherung und Wiederherstellungspläne: Regelmäßige Backups sind essenziell, um im Falle eines Angriffs wichtige Daten wiederherstellen zu können. Unternehmen sollten zudem Notfallpläne entwickeln, um im Falle eines Cyberangriffs schnell und effektiv reagieren zu können.
  • Einsatz von Sicherheitssoftware: Der Einsatz von Antivirus-Programmen, Firewalls und Intrusion-Detection-Systemen kann dazu beitragen, Angriffe zu erkennen und abzuwehren. Diese Systeme sollten kontinuierlich überwacht und aktualisiert werden, um den besten Schutz zu gewährleisten.

Schutzmaßnahmen für private Nutzer

Auch private Nutzer können durch gezielte Maßnahmen ihre Sicherheit im Netz erhöhen. Hier einige Tipps:

  • Vorsicht bei verdächtigen Nachrichten: Seien Sie misstrauisch gegenüber unerwarteten E-Mails, Nachrichten oder Anrufen, insbesondere wenn sie nach persönlichen Informationen oder Geld fragen. Überprüfen Sie die Echtheit solcher Anfragen durch direkte Kontaktaufnahme mit der betroffenen Person oder Institution.
  • Sichere Passwörter und Passwortmanager: Verwenden Sie für jeden Online-Dienst ein einzigartiges, starkes Passwort und nutzen Sie einen Passwortmanager, um diese sicher zu speichern. Vermeiden Sie einfache Passwörter, die leicht zu erraten sind.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Aktivieren Sie, wo immer möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese Methode bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, indem sie neben dem Passwort einen zweiten Identifikationsnachweis erfordert, wie z.B. einen Code, der an Ihr Mobiltelefon gesendet wird.
  • Nutzen Sie Antivirus– und Antimalware-Programme: Installieren und aktualisieren Sie regelmäßig Antivirus– und Antimalware-Programme. Diese helfen dabei, schädliche Software zu erkennen und zu entfernen, bevor sie Schaden anrichten kann.
  • Vorsicht bei öffentlichen WLANs: Nutzen Sie öffentliche WLAN-Netzwerke nur mit Vorsicht und vermeiden Sie es, sensible Transaktionen wie Online-Banking oder Einkäufe darüber abzuwickeln. Verwenden Sie, wenn möglich, ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), um Ihre Daten zu verschlüsseln und Ihre Privatsphäre zu schützen.
  • Informieren Sie sich und bleiben Sie wachsam: Bleiben Sie über aktuelle Bedrohungen und Sicherheitstrends im Bilde. Informieren Sie sich regelmäßig über neue Sicherheitsrisiken und wie Sie sich dagegen schützen können. Eine geeignete Informationsquelle ist der Softwarekaufen24-Blog. Wissen ist eine der besten Verteidigungen gegen KI-Cyberkriminalität.
Daniel Rottländer

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